BLACK EUROPE – BLACK EUROPE

BLACK EUROPE – BLACK EUROPE

Fascinating archival trawl through the first stirrings of Europe’s black culture

There are many strands to the migratory presence of black Africans in Europe, which go back to the Greek and Roman empires, and the 1600s, when Portuguese navigators captured Africans from their native lands to be sold as slaves along the southern coast of Europe. Slaves from the West Indies were brought in to work in shipbuilding and mercantile industries.

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Mit Tränen in den Augen dankt Thomas Leuchtenmüller in der NZZ dem avancierten Label Bear Family für die Herausgabe von „Black Europe“

Mit Tränen in den Augen danktThomas Leuchtenmüller in der NZZdem avancierten Label Bear Family für die Herausgabe von „Black Europe“,einem luxuriösen Archiv bestehend aus zwei Büchern und insgesamt 44 CDs, das Spuren und Zeugnisse schwarzer Kultur in Europa aus den Jahren von 1880 bis 1927 sichert und aufarbeitet. „Nachgerade sensationell sind (…) die – zumeist erstmals publizierten – Mitschnitte. Dazu zählen ethnologisch orientierte Dokumente afrikanischer Sprachen, Volkserzählungen und religiöser Tonkunst. … Einige der ältesten Nachweise für volkstümliche Klänge: Hier sind sie! Die frühesten Proben des „Stride-Piano“, eines grösstenteils improvisierten Solo-Klavierstils aus den Kindertagen des Jazz: Hier sind sie! Und die ersten Belege für den rhythmischen, spontan silbenreihenden Scat-Gesang: 

Grammy Nominee 2015 – BEST HISTORICAL ALBUM – Black Europe

Grammy Nominee 2015 BEST HISTORICAL ALBUM

Black Europe: The Sounds And Images Of Black People In Europe Pre-1927 Jeffrey Green, Ranier E. Lotz & Howard Rye, compilation producers; Christian Zwarg, mastering engineer (Various Artists) Label: Bear Family 
Read more at: https://www.bear-family.de/various-history-black-europe-the-sounds-and-images-of-black-people-in-europe-pre-1927-44-cd-box.html
Copyright © Bear Family Records

Neue Quellen für schwarze Kultur Von Afrika bis «Black Europe»

Spätestens seit die Universitäten Sorbonne und Harvard in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zusammen Tagungen über das Thema abhielten, war klar: Wer sich für das Leben von Schwarzen, zumal von afroamerikanischen Künstlern, in Europa seit den Anfängen interessiert, durfte noch auf manche Publikation hoffen. Zwar war es damals in Paris nicht allein für Studierende spannend, von Granden der Forschung zu erfahren, wie schwarze Musiker, Sänger, Tänzer, bildende Künstler und Literaten diesseits des Atlantiks dem Rassismus der Vereinigten Staaten zeitweise entrannen. Doch selbst als berühmte Namen im Fokus standen, etwa Josephine Baker, verwiesen die Referenten darauf, dass etliche Fotos und Tonaufnahmen nicht oder nur schwer zugänglich seien. Und gerade wenn es um vergessene oder unbekannte Schwarze ging, die nach Europa kamen, waren Dokumente aller Art wünschenswert.

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Various – Black Europe – Black Grooves

Black Europe comes in a box the height and width of an LP and three inches deep.  Inside, two hardbound books give an account of every Black person known to have made a sound recording or motion picture in Europe from 1889 until the rise of electrical sound recording in the 1920s.  The hundred-plus chapters, mostly arranged in chronological order, are engagingly written and profusely illustrated with photographs, playbills, sheet music covers, record labels, and cylinder boxes.  Roughly half the text is devoted to African-American performers—some famous (e.g., Josephine Baker) and some relatively obscure (e.g., Pete Zabriskie)—vividly supporting the authors’ claim that “the activities of black Americans in Europe were more widespread and earlier than is commonly believed.”

And then there’s a third “book,” which is really a container for CDs—a staggering forty-four of them (track listings here), reflecting the project’s ambitious goal of bringing together the complete acoustic-era recordings of Black people in Europe.  The first twenty-three discs are devoted mostly to African-American performers and traditions, while the rest feature others in Europe of African descent, including ethnological documentation of speech and music, “Pygmy” records sold as exotic novelties, and Yoruba religious songs for the Nigerian market.  Some of the collection’s larger subgroupings are major reissue accomplishments in their own right—for instance, three CDs present the whole surviving recorded repertoire of Pete Hampton, a Black musician from Kentucky who “made more recordings than any white American in Europe in the 1900s and 1910s.”  Of course, many recordings that would have been within scope aren’t known to survive, as with Bert Williams’s rejected G&T tests, and a few others were deemed unplayable or were withheld by archival custodians from publication “without scientific-critical comment.”  Moreover, an earlier plan to include motion pictures on an accompanying DVD foundered on “exorbitant licensing fees.”  But such gaps in coverage only underscore how comprehensive this collection aspires to be.

Clocking in at just over fifty-seven hours, the audio is more like an encyclopedia to be consulted than an anthology to be devoured from start to finish, but all the restorations I’ve made it through so far are eminently listenable.  What stands out for you in the set will depend on your specific interests—the project’s promotional text cites “the earliest examples of stride piano and rhythm scat singing,” for example, and I personally found Belle Davis’s 1902 rendition of “Just Because He Made Dem Goo-Goo Eyes” a revelation, unlike anything recorded in the United States during the same period.   The print run for Black Europe was limited to five hundred copies and prices quoted on Amazon.com currently range from $699.99 to $1224.12 (or €750.00 with free shipping worldwide via Bear Family), but the budget-minded might instead try Over There, a separate three-CD release from Bear Family that features some of the same material.

Reviewed by Patrick Feaster

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http://blackgrooves.org/index.php?s=black+europe&searchbutton=Go%21

Ein Meisterwerk, das beachtet werden muß

Zurück zu den Wurzeln der Popmusik 

MP3 und Download, iTunes und Soundcloud, die Zeiten eines Plattenspielers scheinen lange vorbei zu sein. Und doch, es gibt noch die begeisterten Freunde des alten Klanges. Wie sonst sollte man erklären und verstehen, dass sich drei Musikbegeisterte für ein Projekt zusammen getan haben, daran mehrere Jahre arbeiteten und dann auch noch eine Plattenfirma fanden, die dieses umfangreiche Werk veröffentlichte. 

Und umfangreich ist “Black Europe – The sounds and images of black people in Europe pre-1927”: 44 Cds und zwei gebundene Bücher. Dokumentiert werden Tonaufnahmen und die Geschichten von Schwarzen in Europa vor 1927. “Ich mußte einen „Cutoff“ definieren, sonst wäre das Werk endgültig unbezahlbar geworden”, erklärt Rainer Lotz, einer der drei Musikärchäologen. “Ich spielte zunächst mit der Idee, den 1.Weltkrieg als Cäsur zu nehmen. Aber gerade diese Jahre waren eine Periode gravierender Umwälzungen, insbesondere durch die Entstehung und Verbreitung von Blues und Jazz. Also nahm ich die Aufnahmetechnik: Einbeschlossen werden alle Aufnahmen, die vor der Verwendung des Mikrophons akustisch „durch den Trichter“ gemacht wurden.” 

Manches klingt auch wirklich so, wie “durch den Trichter”, doch “Black Europe” ist eine Dokumentation von historischem Wert. Und das gleich in vielerlei Hinsicht. Es kratzt und knistert manchmal bis zur Unhörbarkeit, man fragt sich, wer das hören will. Viele werden es nicht sein, denn diese Box ist auf 500 Exemplare weltweit limitiert. Es gibt noch nicht einmal Rezensionskopien, auch als Journalist muß man den beachtlichten Betrag von 499 Euro hinlegen. 

Und dennoch “Black Europe” ist ein Meisterwerk, das beachtet werden muß. Die drei Autoren Jeffrey Green, Dr. Rainer Lotz und Howard Rye haben in zehn Jahren Kleinstarbeit Archive und Privatsammlungen in ganz Europa und in Übersee durchforstet. Alle drei befassen sich schon Jahrzehnte als Sammler und Wissenschaftler mit diesem Themenbereich, wußten also, wo sie mit dem Suchen anfangen mußten. Man ahnte vom Umfang der Aufnahmen, hatte aber keinen Überblick, wie viele der Ton-Dokumente weltweit überlebt hatten, und in welchem Zustand sie waren. Auf was die Autoren immer wieder stießen, waren die Bereitschaft und die Begeisterung von Sammlern und Archiven, diese Box zu vervollständigen. Zum großen Teil wurde alles kostenfrei zur Verfügung gestellt, ansonsten wäre diese Edition wohl nie zu finanzieren gewesen. 

Es dauerte und dauerte, bis die 44 CDs mit insgesamt 56 Stunden, 

26 Minuten und 27 Sekunden Tonaufnahmen endlich gefüllt waren. Aber, so sagen die Autoren, man habe wohl nahezu alle Aufnahmen aus dieser Zeit gefunden und klanglich von den Originaltonträgern aufbereitet. Hinzu kommen zwei umfangreiche Bücher, in denen nicht nur auf jede einzelne Aufnahme eingegangen wird, es wurden auch Unmengen an Bildmaterial zusammen getragen: Die Fotos zeigen die Künstler, die man hier hören kann, aber auch Auftrittsorte, Platten-Cover, Konzertplakate und und und …

Auf “Black Europe” geht es nicht nur um Musik. Die Autoren haben auch in Archiven von Museen, wie dem Völkerkunde Museum in Berlin, nach Tönen gesucht. Dort stießen sie zum Beispiel auf Sprachaufnahmen aus dem Jahr 1904, die von Ludwig Anzaklo, einem in Deutsch-Togo geborenen und für ein paar Jahre in Tübingen lebenden Mann eingesprochen wurden. Die Sprache ist Ewhe, heute fast vergessen. Aufgrund der kolonialen Vergangenheit einiger europäischer Länder wurde Anfang des 20. Jahrhunderts versucht, Sprache und Gesang der afrikanischen Volksgruppen aufzuzeichnen. Die Königlich Preußische Phonographische Kommission stieß dabei auf ein Füllhorn von Möglichkeiten, direkt im eigenen Land. Zwischen dem 29. Dezember 1915 und dem 19. Dezember 1918 wurden insgesamt 2677 Aufnahmen von rund 250 Sprachen, Dialekten und traditioneller Musik in den Kriegsgefangenenlagern des Deutschen Reiches gesammelt, wie dem Internierungslager Wünsdorf, 40 Kilometer südlich von Berlin: von gefangenen Soldaten, die in den Kolonien gegen den Kaiser kämpften, oder an der Seite der Kolonialmächte in Europa eingesetzt und als Gefangene nach Deutschland gebracht wurden. Jahrzehntelang wurde dieses enthnographische Material – aufgenommen auf Wachszylindern – geheim gehalten. Nun ist es zum ersten Mal zugänglich gemacht worden. 

All diese Aufnahmen chronologisch zu hören, ist nahezu unmöglich. Man muß gezielt vorgehen, durch die beiden Bücher blättern und sich jene Geschichten und Töne heraussuchen, die einem als Hörer interessant erscheinen. Da sind etliche der “Missing Links” zu finden, gerade im Bereich des Jazz. Wie die Geschichte des Drummers Louis Mitchell, der zweifelsohne mit seinen Jazz Kings zu den Begründern des Jazz gehörte, lange bevor Fletcher Henderson oder Louis Armstrong, die als Pioniere gelten, überhaupt bekannt wurden. Mitchell tourte sowohl in den USA wie auch in Europa. 

Europa war ein Hauch von Freiheit für afro-amerikanische Künstler und Musiker. Hier durften sie Platten aufnehmen, was ihnen weitgehend in Amerika verwehrt blieb. Es gab Auftrittsmöglichkeiten, die Tourneen wurden gesponsert und beworben, und Schwarze mußten in London, Paris, Kopenhagen, Amsterdam oder Berlin nicht durch die Hintertür zu ihrem eigenen Konzert gehen. Und es wurde breit über die Auftritte und Aufnahmen, die Filme und Ereignisse in den Zeitungen berichtet. Diese Artikel kamen dann auf Umwegen in die USA, wo sie von den schwarzen Zeitungen und Magazinen wiederveröffentlicht wurden, was dazu führte, dass mehr und mehr afro-amerikanische Musiker und Gruppen den langen Weg über den großen Teich antraten. Sie fanden in Europa die Arbeit, die Möglichkeiten und die Bedingungen, die ihnen in der rassistischen Zweiklassengesellschaft der USA Anfang des 20. Jahrhunderts verwehrt blieben.

“Black Europe – The sounds and images of black people in Europe pre-1927” ist ein Hörbuch der etwas anderen, der besonderen Art. Hier werden längst vergessene Geschichten wiedererzählt oder nicht Bekanntes in einem passenden Rahmen vorgetragen. Diese Box zeigt auch die Bedeutung und den Anteil schwarzer Musiker und Künstler in den Anfängen der Popmusik in Europa. Nach jahrelanger Kleinarbeit an diesem Projekt kommen die Autoren zu der Erkenntnis, dass es die einmalige “Verwirklichung eines Lebenstraums” war. 

Neben der umfangreichen Box ist auch noch eine 3-CD Box unter dem Titel „ Over There! Sounds And Images From Black Europe” zum Preis von 39,90 Euro bei Bear Family Records erschienen. 

Quelle:

http://plattenbesprechungen.blogspot.de/search?q=black+europe

Mammutwerk über den Jazz – Eine Schatzkiste schwarzer Musik

Bonn – Es läuft viel rund bei diesem Mann, sehr viel. 60 000 Platten hat Dr. Rainer Lotz in fünf Jahrzehnten Sammelleidenschaft zusammengeklaubt, ein sorgfältig gepflegtes Archiv schlummert im Keller des Bonners. Ein Leben in Jazz, das vornehmlich auf alten Schellackplatten verewigt ist. Hüllen und Platten trennt Rainer Lotz, denn – da spielt das Schicksal einen Streich – der Sammler aus Leidenschaft hat eine Stauballergie.

Vor einigen Jahren kam ihm die Idee, Teile seiner Sammlung einmal mehr einem edlen Zweck zukommen zu lassen. Er wollte eine Edition zusammenstellen, in der er schwarzen Musikern Raum gibt, die in Europa Musik gemacht haben. Herausgekommen ist eine Box mit 44 CDs und zwei reich mit Bildern, Lithografien und Noten illustrierte Büchern. Die Geschichten, die darin geschrieben stehen, haben Rainer Lotz und zwei befreundete Co-Autoren auf Englisch niedergeschrieben. Alles zusammen dokumentiert in musikalischer und bildhafter Weise die Geschichte des Jazz’ in Europa und heißt folgerichtig „Black Europe“.

„Es mag wirken wie ein schwieriges Unterfangen, aber nachdem wir uns entschlossen hatten, einen Schnitt zu machen bei elektronisch aufgenommener Musik, war das Thema klar umrissen“, sagt Rainer Lotz. Den Fokus setzten sie also auf die Jahre 1880 bis 1930. Und was sie fanden, schreibt aus Lotz’ Sicht die Historie des Jazz’ und der Musik um. Um ein Beispiel zu nennen: Ein Schwarzer spielt auf einer 1904 aufgenommenen Platte „The Last Rose of Summer“ mit der Mundharmonika: „Was der da macht, wie der das Lied in Stücke zerhaut und improvisiert, ist unglaublich. Man glaubte immer, das hätte es in den 1940er Jahren erstmals gegeben.“

Aus der umrissenen Zeit, schätzt Lotz, gebe es insgesamt noch rund 2000 Aufnahmen von schwarzen Musikern, die aus Afrika und Amerika nach Europa kamen. 1300 befinden sich auf den 44 CDs. Nicht alle in bester Qualität, aber der Jazzhistoriker findet, dass der Toningenieur „wahre Wunder“ vollbracht hat.

Die „Blacks“ mischten seinerzeit die Musikszene auf. Sie kamen nach Frankreich und Deutschland, weil sie in den USA diskriminiert wurden. In ein amerikanisches Tonstudio kamen sie gar nicht erst rein, erzählt Rainer Lotz. In Europa war das anders, auch wenn die zwischen Buchdeckeln steckenden Geschichten, die der Bad Godesberger zu erzählen hat, auch davon berichten, wie die Afrikaner im Hagenbeck-Zoo neben den Tieren ausgestellt wurden.

– Quelle: http://www.rundschau-online.de/2724616 ©2017 

 

Quelle: http://www.rundschau-online.de/2724616 ©2017